Der Volkswagen-Konzern will vor dem Elektroautozeitalter frühzeitig die Versorgung mit dem Batterie-Rohstoff Lithium sicherstellen. "Zum einen könnten wir unseren Bedarf über Vereinbarungen mit den Unternehmen decken, die uns künftig mit Batteriezellen beliefern", sagte VW-Strategiechef Thomas Sedran dem "Handelsblatt". Genauso gut könne das Unternehmen Verträge direkt mit Lithium-Produzenten abschließen. "Vielleicht beteiligen wir uns auch an Minengesellschaften", fügte der seit Herbst 2015 für Volkswagen tätige Ex-Opel-Chef an. Wahrscheinlich werde es eine Mischung aus all dem werden. "Im Volkswagen-Konzern haben wir dazu noch keine Grundsatzentscheidung getroffen." Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen sei man bei Lithium in der "komfortablen Situation", dass es in ausreichender Menge verfügbar sei.
Lithium ist der Grundstoff heutiger Batterietechnologie, auch in künftigen Generationen wie der energieeffizienteren Feststoffzelle kommt das Leichtmetall laut Sedran zum Einsatz. Bis 2030 wird seiner Einschätzung nach die Lithium-Ionen-Batterie dominieren, danach wird sich die Feststoffbatterie durchsetzen. Die Autobauer rechnen in den kommenden zehn Jahren mit einem deutlichen Sprung bei Produktion und Absatz von Elektroautos, die insbesondere die Abgasbelastung heutiger Verbrennungsmotoren senken sollen. VW etwa kalkuliert bei Neufahrzeugen bis 2025 mit einem Anteil von bis zu einem Viertel reiner Elektroantriebe. 30 neue E-Fahrzeuge sollen bis dahin entwickelt werden. Eigenes Know-How in der Batterietechnologie ist zudem ein Kernbaustein in der Strategie von Vorstandschef Matthias Müller.