Wolfsburg. Beim krisengeschüttelten Autobauer Volkswagen soll am heutigen Freitag der erste Tag auf dem langen Weg zu einer neuen Unternehmenskultur beginnen. "Jeder Einzelne von uns muss hier und heute damit anfangen", schreiben Konzernchef Matthias Müller und Betriebsratsboss Bernd Osterloh in einem Brief an die Belegschaft.
Ziel sei eine Organisation und Atmosphäre, die Skandale wie bei den manipulierten Diesel-Abgaswerten künftig erschwert. "Dazu brauchen wir weniger Stromlinienförmigkeit und mehr Querdenkertum", heißt es in dem Schreiben. "Ein "Weiter so" darf es nicht geben. Wir haben die Notwendigkeit erkannt, unsere Führungskultur und unsere Strukturen grundsätzlich neu auszurichten." Dazu gehöre es auch, Kritik nicht nur zuzulassen, sondern auch stets "konstruktiv damit umgehen".
Mit Spannung erwartet werden die jüngsten Auslieferungszahlen des Konzerns, der noch vor dem Diesel-Debakel seine Absatzprognose kassiert hatte. Rückgänge in China, Brasilien und Russland waren dafür hauptverantwortlich. Zuletzt hatte der Konzern die Zahlen in einem Rhythmus bekanntgegeben, der nahelegt, dass der jüngste Absatz für den Monat September an diesen Freitag veröffentlicht wird. (dpa/swi)