Die Volkswagen-Kernmarke VW Pkw will in der künftigen Elektroautowelt dank Größenvorteilen renditestärker sein als die Konkurrenz. "Über hohe Skaleneffekte und eine kostenoptimierte Plattform werden wir unsere Elektroautos deutlich profitabler machen als der Wettbewerb", sagte Markenchef Herbert Diess am Donnerstag in Wolfsburg. Zum Umstieg auf die Elektromobilität sollen auch die vergleichweise teuren Stadtgeländewagen vom Typ SUV beitragen. "Zugespitzt könnte man sagen: Mit den SUVs verdienen wir das Geld, das wir für die Wende hin zur Elektromobilität benötigen", sagte Diess.
VW will bei Elektroautos weltweit Marktführer werden. Gegenüber Wettbewerbern im Elektroautosegment hatte Diess bereits früher auf die Erfahrung und Kostenvorteile einer Produktion in großen Stückzahlen verwiesen. "Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30.000 Euro", hatte Diess über den E-Auto-Pionier Tesla im Sommer gesagt. Tesla versucht mit seinem Modell 3 derzeit in den Massenmarkt vorstoßen. Beim Hochlauf der Massenproduktion gab es aber bei den Kaliforniern zuletzt Probleme.
Um die Emissionsziele der EU beim Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) 2020 und darüber hinaus erreichen zu können, seien Elektroantriebe unverzichtbar, sagte Diess. Schon die Ziele für 2020 seien schwer zu erreichen. Die EU-Kommission fordert für das Jahr 2020 für die Abgase der neu verkauften Autos einen Höchstwert von 95 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer. "Eine fünfsitzige Limousine mit Benzinmotor können wir im Idealfall auf rund 95 Gramm bringen, einen kompakten SUV auf 120 bis 140 Gramm", sagte Diess. "Selbst bei einem Polo ist bei zirka 85 Gramm Schluss." 2016 lag VW mit einem durchschnittlichen Flottenwert von 116 Gramm noch deutlich über den Grenzwerten. (dpa/swi)
Lesen Sie auch:
Trotz Erfolgen bei der Kernmarke: VW bleibt bei Rendite vorsichtig
Betriebsversammlung: VW-Manager erklären Investitionsplan
Ehrgeizigere Ziele: VW will Umsatz und Gewinn deutlich steigern