Washington.Umweltfonds gegen Milliardenklage: An einem solchen Deal soll VW derzeit arbeiten, um in der Bewältigung des Abgas-Skandals voranzukommen, der den Wolfsburger Autohersteller seit einem halben Jahr beschäftigt. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich dabei auf Insider. Dem Bericht zufolge soll VW mit den US-Behörden über die Einrichtung zweier Umweltfonds verhandeln - einer zugunsten klimafreundlichen Personenverkehrs im ganzen Land, der andere zugunsten emissionsfreier Fahrzeuge im Staat Kalifornien.
VW verhandelt mit US-Behörden über Auflage von Umweltfonds
Eine Einigung könnte dem Autobauer helfen, eine milliardenschwere Zivilklage des US-Justizministeriums wegen Verstößen gegen Umweltgesetze beizulegen.Damit wäre eines der größten Hindernisse bei der Bewältigung der Affäre um manipulierte Emissionswerte aus dem Weg geräumt. Die Auflage wäre eine Strafe für Verstöße gegen das Luftreinhaltegesetz "Clean Air Act".
Wie weit die Verhandlungen gediehen sind, scheint noch unklar. Die Gespräche dauerten an, heißt es in dem Bericht, und viele Details würden noch diskutiert. Im Januar hatte das US-Justizministerium eine Zivilklage im Auftrag des Umweltamts EPA gegen VW eingereicht, die theoretisch eine Höchststrafe von 46 Milliarden Dollar (40,7 Mrd Euro) vorsieht. Die Umweltfonds könnten ein Schlüssel sein, um hier einen Vergleich zu schließen.
Die EPA wollte sich auf Nachfrage nicht äußern, so die dpa in ihrer Meldung zum Thema. VW, das Justizministerium und die kalifornische Umweltbehörde Carb seien zunächst nicht für Stellungnahmen erreichbar gewesen. Der VW-Konzern steht unter Zeitdruck: Am 24. März läuft das Ultimatum eines US-Richters aus, bei dem Hunderte Zivilklagen geschädigter Dieselbesitzer und Autohändler sowie die Milliardenklage des Ministeriums gebündelt sind. VW muss eine Lösung finden, um in den USA fast 600.000 mit Betrugsprogrammen zum Austricksen von Emissionstests ausgerüstete Autos umzurüsten. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen. In den USA ist erst jüngst der bisherige US-Chef von Volkswagen, Michael Horn, von Bord gegangen, eingesprungen ist der künftige Nordamerika-Chef Hinrich Woebcken. (dpa/pat)