Deutschlands Dax-Konzerne haben Milliarden für den Ruhestand ihrer Spitzenmanager reserviert. Die Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder summierten sich Ende 2020 bereits auf knapp 3,5 Milliarden Euro, wie eine dpa-Auswertung der Geschäftsberichte ergibt. Die Tendenz ist steigend. Spitzenreiter ist der VW-Konzern, dessen Ex-Vorstände Anspruch auf Altersbezüge in Höhe von 396 Millionen Euro haben, gefolgt von Daimler mit 362 Millionen Euro. Addiert man die bereits erworbenen Ansprüche der derzeit aktiven Dax-Vorstände, kommen weitere gut 430 Millionen Euro hinzu.
Die Gesamtsumme ist noch höher, da nicht alle Unternehmen Angaben zur Altersvorsorge für ihre Spitzenkräfte machen, so Linde und die Munich Re. Auch ist die Altersvorsorge zum Teil nach unterschiedlichen Bilanzierungsmethoden ausgewiesen.
Dabei sind die Vorstandsgehälter so hoch, dass die Spitzenmanager durchaus auf eigene Kosten für den Lebensabend vorsorgen könnten. VW-Chef Herbert Diess etwa bekam im vergangenen Jahr 7,7 Millionen Euro.
Als Begründung für die üppige Altersvorsorge dient häufig das Argument, dass es andere Unternehmen auch so machen: "Das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und beinhaltet aktuell auch einen marktüblichen und angemessenen Beitrag zu einer betrieblichen Altersversorgung", heißt es bei Daimler.