Im Abgasskandal bei Volkswagen sind durch höchstrichterliche Urteile seit diesem Sommer wichtige Fragen geklärt. Vom Tisch ist "Dieselgate" für den Konzern aber längst noch nicht. Die juristische Aufarbeitung dauert fast fünf Jahre nach dem Auffliegen der Abgasmanipulationen weiter an. In Braunschweig wird in dieser Woche der milliardenschwere Musterprozess von Anlegern fortgesetzt, die Schadenersatz für erlittene Kursverluste verlangen. (Az: 3 Kap 1/16)
In dem Verfahren geht es im Kern um die Frage, ob VW die Märkte rechtzeitig über den Skandal um Millionen von manipulierten Dieselmotoren informiert hat. Die Anleger werfen dem Management des Konzerns und der VW-Dachgesellschaft Porsche SE vor, sie zu spät über die finanziellen Risiken der im September 2015 bekannt gewordenen Abgasmanipulationen informiert zu haben. Aus ihrer Sicht hätten die finanziellen Risiken auch in den Finanzberichten zuvor stehen müssen.