Genf. VW-Vertreter treffen sich am Donnerstag mit den US-Behörden, um nach einem Ausweg aus ihrem Streit zu suchen. Die Behörden hatten im Januar den Rückruf-Plan von Volkswagen rundheraus abgelehnt. Auch ein persönliches Gespräch zwischen VW-Chef Matthias Müller und Gina McCarthy, der Chefin der Umweltbehörde EPA (Environment Protection Agency), brachte keine Annäherung.
VW trifft US-Behörden am Donnerstag
Beide Seiten seien jedoch daran interessiert eine Lösung für alle betroffenen Marken zu finden. "Das wollen die auch", sagte Müller mit Blick auf die US-Behörden.In den USA sind etwa 580.000 Autos der Konzernmarken VW Pkw, Audi und Porsche mit Manipulations-Software ("Defeat Device") auf den Straßen. Verglichen mit Europa, wo der Dieselmotor eine ungleich wichtigere Rolle spielt und allein in Deutschland 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen sind, ist das wenig. Dennoch hat VW gerade in den USA besondere Probleme. Zum einen ist es der weltweit zweitgrößte Automarkt und vor allem die Kernmarke VW Pkw hatte dort schon vor dem Skandal Absatzprobleme. Zum anderen drohen aufgrund des amerikanischen Rechtssystems mit der Möglichkeit von Sammelklagen hier besonders hohe Straf- und Schadenersatzforderungen.
Im September war bekannt geworden, dass VW in bestimmten Dieselmodellen eine Software installiert hat, die bei Messungen auf dem Prüfstand dafür sorgt, dass der Motor die geltenden Stickoxid-Grenzwerte einhält, was im Alltagsbetrieb auf der Straße nicht der Fall ist. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen.