Wolfsburg. Volkswagen hat vor dem Oberlandgericht Braunschweig einen Antrag auf ein sogenanntes Musterverfahren gestellt. Damit will der Konzern die vielen Anklagen im Zusammenhang mit der Abgas-Affäre schnell aus der Welt schaffen. Das geht aus der Klageerwiderung des Konzerns hervor. Diverse Aktionäre haben das Unternehmen verklagt, weil VW sie angeblich zu spät über die Ausmaße des Skandals informiert hat. Der Börsenkurs des Unternehmens ist durch die Affäre stark eingebrochen.
Der Tübinger Anlegeranwalt Andreas Tilp, dessen Kanzlei eigenen Angaben zufolge die erste Aktionärsklage gegen VW in Deutschland eingereicht hat, begrüßte die Entscheidung: "Die Chancen auf einen Prozesserfolg klagender geschädigter VW-Aktionäre haben sich damit deutlich erhöht", sagte er. Ähnliche Musterverfahren gegen die Telekom und die Hypo Real Estate hat Tilps Kanzlei bereits gewonnen.