Der Volkswagen-Konzern will sich laut einem Pressebericht an der Ford-Tochter Argo für selbstfahrende Autos beteiligen. Nach monatelangen Gesprächen wolle sich VW nun mit 600 Millionen US-Dollar (530 Mio Euro) direkt an Argo AI beteiligen und zusätzliche rund 1,1 Milliarden Dollar an Betriebskapital einbringen, berichtet das "Wall Street Journal" ("WSJ") unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die beiden Autoriesen hätten sich dazu entschieden, Argo AI zum Zentrum ihrer Bemühungen beim autonomen Fahren zu machen. Volkswagen wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern.
Beide Partner sollten gleich viele Anteile an Argo AI halten, hieß es in der Zeitung. Die Gespräche seien kompliziert, machten aber gute Fortschritte. Allerdings könnten sie auch noch scheitern.
Für Volkswagen wäre eine Kooperation mit Ford, die sich auf Technik für autonomes Fahren bezieht, äußerst hilfreich, denn die Entwicklung innerhalb des Konzerns kommt nur langsam voran.
Argo AI hingegen gehört zu den führenden Start-ups für autonome Technologie und hat zudem einen engen Draht zu den führenden Forschungszentren in den USA, wie die Carnegie Mellon University in Pittsburgh und das MIT in Stanford. Die beiden Gründer Peter Rander und Bryan Salesky sind Robotik- und Software-Ingenieure und haben vor der Gründung von Argo AI 2016 für Uber und Google gearbeitet.
VW hatte mit Ford zuletzt eine Allianz bei leichten Nutzfahrzeugen beschlossen. Die Unternehmen wollten eine erweiterte Zusammenarbeit prüfen. Allerdings hatte VW-Chef Herbert Diess betont, dass eine gegenseitige Kapitalbeteiligung mit Ford nicht geplant sei. Ford hatte 2017 rund eine Milliarde Dollar in Argo AI investiert und dabei auch die Mehrheit übernommen.