Der VW-Sitzhersteller Sitech macht wegen zweier geplatzter Großaufträge aus dem eigenen Konzern seinen Standort in Hannover dicht. Betroffen von der geplanten Schließung sind rund 450 Arbeitsplätze, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte es Streit mit dem örtlichen Betriebsrat über Preise und Bedingungen der weiteren Zusammenarbeit gegeben. Auf etwaige betriebsbedingte Kündigungen soll nach Möglichkeit verzichtet werden. "Der Abbau wird durch zahlreiche sozialverträgliche Maßnahmen begleitet", betonte Sitech. Das Unternehmen gehört zum Komponenten-Bereich der Volkswagen-Gruppe und beliefert die Konzernmarken mit Sitztechnik.
Dabei muss sich der Hersteller - wie andere interne Zulieferer auch - gegen Angebote externer Wettbewerber behaupten. Im Fall des Werks Hannover waren zwei wichtige Ausschreibungen für den neuen Bus T7 und dessen künftige E-Version ID.Buzz bei den leichten Nutzfahrzeugen (VWN) verloren gegangen. Die von Sitech angebotenen Preise sollen nach Informationen aus Konzernkreisen deutlich zu hoch für eine wettbewerbsfähige Produktion gewesen sein. Ohne die erhofften Bestellungen wurde nach Darstellung des Unternehmens nun auch die Fertigung der Sitze für den derzeitigen VW-Bus T6.1 unrentabel.