Wolfsburg.Der Volkswagen-Konzern kommt bei der Umrüstung seiner manipulierten Diesel-Pkw gut voran. Aktuellen Zahlen zufolge seien bislang weltweit 3,7 Millionen Fahrzeuge umgerüstet worden, sagte ein VW-Sprecher am Freitag in Wolfsburg.
In Deutschland seien es 1,5 Millionen Autos, darunter sei eine Million Fahrzeuge der Kernmarke VW. Der "Braunschweiger Zeitung" (Ausgabe vom Freitag) sagte der Beauftragte des VW-Markenvorstands für die Nachrüstungen, Manfred Bort, er sei zuversichtlich, dass die Nachrüstungen bis zum Herbst bewältigt sein sollten: "Wir rüsten derzeit wöchentlich etwa 250.000 Autos weltweit um, in Deutschland sind es zuletzt bis zu 100.000 jede Woche."
Insgesamt geht es in dem Diesel-Skandal um weltweit etwa elf Millionen betroffene Fahrzeuge des VW-Konzerns. Davon seien 8,5 Millionen in Europa zugelassen, sagte Bort. In Deutschland gibt es rund 2,6 Millionen Autofahrer mit einem manipulierten Diesel-Fahrzeug des Konzerns. Bort sagte der Zeitung: "Ich bin positiv überrascht, wie schnell wir nun vorankommen."Die Nacrüstungsquote liege bei über 80 Prozent, jedenfalls bei den Modellen, deren Nachrüstung das KBA schon im ersten Halbjahr 2016 freigegeben hat. Bei den anderen liege die Quote immerhin bei gut 40 Prozent.
Allerdings gibt es regionale Unterschiede: In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt die Umrüstung Bort zufolge gut voran, in einigen osteuropäischen Ländern sei die Quote geringer. Allerdings besteht auch nicht in allen Ländern eine Pflicht zur Teilnahme an Rückrufen. In Deutschland überwacht das KBA die Teilnahme an der Umnrüstaktion. VW hatte ursprünglich geplant, die Rückrufe bis Ende 2016 abzuarbeiten, aufgrund von Verzögerungen bei der Freigabe ist das aber nicht gelungen. Bort beteuerte, die Umrüstung werde sich nicht auf den Restwert der Fahrzeuge auswirken. Einige Modelle des Konzerns verbrauchen nach der Umrüstung mehr "AdBlue"-Harnstofflösung zur Abgasreinigung. (dpa/mer)