Wolfsburg Zeit- und Kostendruck in der Motorenentwicklung haben nach Darstellung des VW-Konzerns den Abgas-Skandal entscheidend begünstigt. Demnach wählten Volkswagen-Techniker den Ausweg über die illegale Software, da sie bei den Arbeiten für den Skandalmotor EA189 anders als früher nicht mehr auf legalen Wegen an ihr Ziel zu kommen glaubten. Das geht aus der Reaktion des Konzerns auf Anlegerklagen hervor. Die knapp 120-seitige Klageerwiderung von VW lag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover am Sonntag vor.
Außerdem glaubt der VW-Konzern beweisen zu können, dass der gesamte Vorstand erst wenige Wochen vor dem öffentlichen Auffliegen des Abgas-Skandals von den Software-Manipulationen wusste.
Andere Sichtweisen seien Behauptungen "ins Blaue hinein", argumentieren die Anwälte des Autobauers in einer Erwiderung auf Anlegerklagen, die der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Hannover vorlag. "Die These ist falsch und wird ausdrücklich bestritten", heißt es in dem Papier.