Zweieinhalb Jahre nach Ausbruch der Diesel-Affäre haben die Volkswagen-Aufseher haben Herbert Diess die Zügel in die Hand gegeben. Diess will nicht nur stärker ins operative Geschäft eingreifen als sein Vorgänger Matthias Müller, sondern auch die Zukunftsthemen im Konzern in die eigene Hand nehmen. Fahrzeug-IT sowie Forschung und Entwicklung unterstehen künftig dem Vorstandschef.
Gleichzeitig will Diess die vielen Fahrzeugmarken je nach Ertragsstärke bündeln und dadurch Synergien heben. So sollen die Massenmarken VW , Seat, Skoda und die kleinen Nutzfahrzeuge künftig unter seiner Regie zusammen gemanagt werden. Audi soll nach dem Willen des Österreichers den Rückstand auf die Daimler-Marke Mercedes-Benz und BMW aufholen, Porsche zusammen mit anderen Luxusmarken wie Bentley, Bugatti und Lamborghini satte Gewinne einfahren.
Bei all dem ist VW im Kerngeschäft trotz des Dieselstigmas weltweit gut unterwegs. In den USA läuft der Absatz bei der Marke VW und auch bei der Premiumtochter Audi rund. Im größten Einzelmarkt China brummen die Geschäfte ebenso. Thema an der Börse ist, ob und wann die Sparte mit schweren Nutzfahrzeugen, VW Truck & Bus, an die Börse geht und ob das Unternehmen nicht doch Randbereiche verkauft.