Im Betrugsprozess zur VW-Dieselaffäre hat ein Ex-Manager zwei Mitangeklagten "wahrheitswidrige Angaben" vorgeworfen. Die beiden leitenden Ingenieure hätten bei Vernehmungen Behauptungen "zur eigenen Entlastung" aufgestellt, sagte der ehemalige Entwicklungschef der VW-Kernmarke am Donnerstag. Vor dem Landgericht Braunschweig sind vier Ex-Manager und -Ingenieure des Konzerns angeklagt. Ihnen wird unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit manipulierter Software in Millionen Autos vorgeworfen (Az.: 6 KLs 23/19).
Vollständige Kenntnis von den illegalen Machenschaften in den USA und Europa habe er erst in einer Vorstandssitzung am 20. September 2015 erhalten, sagte der Angeklagte. Zwei Tage zuvor war "Dieselgate" in den USA durch einen Brief der Umweltbehörde CARB aufgeflogen. Kurz darauf trat Konzernchef Martin Winterkorn mit einer emotionalen Abschiedserklärung zurück, betonte dabei aber, sich "keines Fehlverhaltens bewusst" zu sein.