Wolfsburg/Hannover. Die Fronten in den Verhandlungen für die rund 120.000 Mitarbeiter im Volkswagen-Haustarif sind schon zum Start der Gespräche verhärtet. Martin Rosik, Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite, legte zum Auftakt der Gespräche am Dienstag in Hannover gleich mal kein Angebot vor. "Ich denke, es ist eine anspruchsvolle Tarifrunde", sagte Rosik. "Die aktuelle wirtschaftliche Situation ist angespannt", sagte er mit Blick auf die Abgas-Affäre, die den Konzern wohl viele Milliarden Euro kosten wird.
Rosiks Gegenüber von der Gewerkschaft IG Metall, Hartmut Meine, ist da anderer Meinung. Er sieht gute Voraussetzungen, schließlich rechne man bei VW für das laufende Jahr trotz des Abgas-Skandals wieder mit einem Gewinn. Zudemtreffe die Tarifbeschäftigten keine Mitschuld an der Krise, sie dürften also nicht dafür zurückstecken."Wir verhandeln hier für das laufende Jahr 2016, und der Ausblick dafür ist gut", sagte Meine. Doch auch er erwartet keine einfachen Verhandlungen in der laufenden Runde: "Es ist schwieriger als im letzten Jahr."