Der Volkswagen-Konzern hat die Corona-Krise bei Umsatz und Ergebnis voll zu spüren bekommen und ist wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal fuhr VW einen auf die Aktionäre entfallenden Nettoverlust von 1,6 Milliarden Euro ein, nachdem der Konzern hier im Vorjahreszeitraum noch knapp vier Milliarden Euro Gewinn gemacht hatte. "Das erste Halbjahr 2020 war durch die Covid-19-Pandemie eines der herausforderndsten in unserer Unternehmensgeschichte", sagte Finanzvorstand Frank Witter am Donnerstag in Wolfsburg. VW will nun nach einem deutlichen Abfluss finanzieller Mittel aus dem laufenden Geschäft die Dividende für das vergangene Jahr spürbar kürzen, um die Kasse zu schonen.
VW hatte schon durchblicken lassen, dass der ursprüngliche Dividendenvorschlag von 6,56 Euro je Vorzugsaktie nicht das letzte Wort sein musste - nun soll es 4,86 Euro und damit 1,70 Euro weniger geben. Das ist soviel wie im Jahr zuvor. Auch große Investoren hatten angesichts der schnell schmelzenden Finanzpolster in der besonders von der Krise betroffenen Autobranche geradezu dazu geraten, doch lieber mehr Geld in der Kasse zu behalten.
Das wirkt sich auch auf die Porsche SE aus, die die Mehrheit der Aktien an Volkswagen hält. Hier soll der Hauptversammlung eine Dividende von 2,21 Euro je Vorzugsaktie und von 2,20 Euro je Stammaktie vorgeschlagen werden. Ursprünglich war eine Dividende von 3,11 Euro je Vorzugsaktie und von 3,104 Euro je Stammaktie vorgesehen. Der Termin der ordentlichen Hauptversammlung 2020 wurde für den 2. Oktober 2020 festgelegt.