Der Automobilkonzern Volkswagen ist aus Sicht des Betriebsratschefs Bernd Osterloh auf einem guten Weg, sich gegen den Elektroauto-Pionier Tesla zu behaupten. "Inzwischen sind wir mitten drin in der Elektrifizierung unserer Flotte", sagte Osterloh der Zeitung "Welt am Sonntag". Er sehe gute Chancen, dass VW den US-Hersteller Tesla bei den Stückzahlen und bei der Software überholen könne.
Der VW-Konzern könnte beim Bau von E-Autos zudem schneller vorankommen als geplant, sagte Bernd Osterloh in dem Interview. Bislang hatte der VW vor, im Jahr 2023 eine Kapazität von einer Million E-Autos pro Jahr zu erreichen. Jetzt deutet Osterloh an, dass der Dax-Konzern schneller ans Ziel kommen könnte: "Wenn Tesla drei Fabriken aufbaut, in denen man zwischen 300.000 und 500.000 Autos bauen kann, dann reden wir von einer Stückzahl zwischen 900.000 und 1,5 Millionen", so der Betriebsratschef. "Das wollen wir 2023 auch erreichen, wahrscheinlich schon früher."
VW habe mit dem modularen Elektrobaukasten einen großen Vorteil. "Darauf können wir beliebige Fahrzeuge aller Marken bauen." Tesla baut derzeit eine Elektroautofabrik in Grünheide bei Berlin. Ab Sommer 2021 sollen dort rund 500.000 E-Autos im Jahr vom Band rollen. Die komplette umweltrechtliche Genehmigung durch Brandenburg steht allerdings noch aus.
Osterloh zufolge könnten Elektroautos auch im Stammwerk Wolfsburg gebaut werden. "Es besteht natürlich die Möglichkeit, den Standort Wolfsburg auf Elektroautos umzurüsten", sagte er. "Wenn die Stückzahlen der Verbrenner stark runtergehen, dann werden wir als Betriebsrat fordern, dass wir hier auch ein Batteriefahrzeug fertigen." (dpa-AFX/os)
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