VW kehrt nach 17 Jahren in den Iran zurück

Volkswagen kehrt auf den iranischen Neuwagenmarkt zurück - nach mehr als 17 Jahren. Die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns VW Pkw startet im August nach dem Ende der Sanktionen den Autoverkauf im Iran. Es wurde mit dem lokalen Partner Mammut Khodro, der bereits Importeur der Nutzfahrzeug-Konzernmarke Scania ein Vertrag geschlossen, der zunächst den Import der Modelle Tiguan und Passat umfasst, teilte Volkswagen mit.

Zunächst ist geplant, die Autos über acht Händlerbetriebe mit einem Schwerpunkt im Raum Teheran zu verkaufen. Mittel- bis langfristig erwartet die iranische Regierung laut VW-Mitteilung einen Markt von drei Millionen Neuzulassungen im Jahr.

Anders Sundt Jensen, Projektleiter für den Markt Iran bei Volkswagen, sagte laut Mitteilung: "Die Marke Volkswagen füllt mit der Rückkehr in den Iran einen weiteren weißen Fleck auf der globalen automobilen Landkarte. Wir stärken damit einmal mehr unsere internationale Präsenz. Gleichzeitig bringen wir modernste Modelle mit Premium-Technologie zu unseren iranischen Kunden."

Eine eigene Produktion plant Volkswagen im Iran nicht, sagte ein VW-Sprecher. Ziel sei es, "signifikante Stückzahlen" zu erreichen, Details zu den geplanten Absatzzahlen wurden nicht genannt.

VW steht mit der Rückkehr in den Iran nicht allein: Der französische Autobauer PSA mit den Marken Peugeot und Citroën sowie Renault gehörten zu den ersten Herstellern, die nach dem Fall der Sanktionen ihr Geschäft dort forcierten. Auch angesichts des nachlassenden Wachstums in China müssen die Hersteller neue Märkte erschließen.

Der Erfolg am iranischen Markt hänge stark davon ab, ob das erwartete Wirtschaftswachstum komme - und ob die Öffnung gelinge, urteilte der Branchenexperte Stefan Bratzel vom Institut CAM-Center in Bergisch-Gladbach.

Volkswagen knüpft im Iranan eine lange Tradition an: In den 50er-Jahren war die Marke mit dem Käfer im Straßenbild präsent. Es folgten der Bulli (60er-Jahre) und der Gol (90er-Jahre), bevor sich Volkswagen im Jahr 2000 vollständig aus dem Iran zurückzog.

Der lokale Partner, die Mammut-Gruppe, wurde 1995 gegründet und ist laut Mitteilung "einer der größten privaten Industrieunternehmen und Arbeitgeber im Iran, die auf dem Gebiet der Automobil-, Bau-, IT-, Logistik-, Telekommunikations- und Finanzdienstleistungen mit Schwerpunkt im Mittleren Osten tätig ist". (dpa/gem)

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