Autonomes Fahren, Infotainment und ständige Updates erfordern in künftigen Autos viel leistungsstärkere, aber auch standardisiertere Mikrochips und Zentralrechner. So ließen sich gleichzeitig Kosten senken und die wegen der Versorgungskrise zuletzt angespannten Lieferbeziehungen bei Halbleitern verbessern, sagte Klaus Hofmockel, Hardware-Entwicklungsmanager bei der IT-Sparte Cariad im Volkswagen-Konzern.
"Mittelfristig wollen wir die Varianz der Steuergeräte im Fahrzeug reduzieren", erklärte Hofmockel. "Ziel ist es, sämtliche Mikrocontroller auf einen Standard zu bringen." In höher ausgestatteten Wagen seien es heute noch bis zu 100 Steuereinheiten.
"Wir müssen insgesamt neue Wege zu einer stärkeren Zentralisierung der Rechnersysteme im Auto gehen", sagte Hofmockel. "Das erleichtert - neben einfacheren Software-Updates und einfacherer Wartung - am Ende auch den Umgang mit den verschiedenen Lieferketten." Elektronik ist seit der Corona-Krise für die Autoindustrie schwierig zu bekommen, viele Hersteller konnten weniger produzieren als geplant.
Um bei den entscheidenden Chip-Technologien etwa für die eigenen Großprojekte Artemis oder Trinity gegenüber Konkurrenten wie Tesla mithalten zu können, will VW die Systeme von Anfang an mitplanen. "Es geht uns weniger um ein komplett eigenes Chipdesign", erläuterte Hofmockel jedoch. "Es geht im nächsten Schritt eher um ein Co-Design zwischen Auto- und Halbleiterherstellern - also darum, auf Augenhöhe gemeinsam zu definieren, welche Systeme am besten funktionieren."