Diess sagte den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX mit Blick auf die aktuelle Versorgungskrise und langen Wartezeiten für Kunden: "Ich gehe davon aus, dass wir das im vierten Quartal aufholen können." Wegen der Chip-Engpässe rechnet der Konzern in diesem Jahr nicht mehr mit einem ganz so großen Zuwachs der Auslieferungen wie bisher. Dennoch sollen sie weiter spürbar über dem Vorjahr liegen.
Die VW-Dachgesellschaft Porsche SE zog am Donnerstag wegen des guten Laufs bei VW mit erhöhten Gewinnaussichten nach. Nun stehen 3,4 bis 4,9 Milliarden Euro Ergebnis nach Steuern im Plan. Bisher war das Management von 2,6 bis 4,1 Milliarden Euro ausgegangen - hatte aber bereits angedeutet, dass der Gewinn eher am oberen Ende der Bandbreite landen dürfte. Das Ergebnis der Stuttgarter wird ganz maßgeblich vom Geschäftserfolg des Wolfsburger Konzerns bestimmt, an dem die Holding die Stimmrechtsmehrheit und rund 31,4 Prozent der Kapitalanteile hält.
Am Vorabend einigte VW sich zudem mit dem französischen Autovermieter Europcar auf eine Übernahme. Europcar will das Angebot eines Konsortiums um den Autobauer annehmen. Der Preis liege bei 0,50 Euro je Aktie. Das würde rund 2,5 Milliarden Euro entsprechen. Dazu kämen 0,01 Euro je Aktie, sollte das Konsortium mit VW, dem Vermögensverwalter Attestor und dem niederländischen Mischkonzern Pon Holdings nach Abschluss des Angebots die Squeezeout-Schwelle erreichen.
"Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Europcar zu transformieren und neue und innovative Mobilitätslösungen anzubieten, um der zunehmenden Kundennachfrage nach Services als Ergänzung zum eigenen Fahrzeug gerecht zu werden", teilte Volkswagen mit. VW hatte vor rund einem Monat das schon länger kolportierte Interesse an Europcar öffentlich gemacht, war mit einem Angebot von 44 Cent je Aktie aber zunächst abgeblitzt. (dpa/swi/mer)
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