Wolfsburg. In der Abgas-Affäre hat der Autobauer Volkswagen ein neues Problem. Es geht nicht mehr nur um überhöhte Stickoxid-Werte bei Dieselantrieben, sondern nun auch um falsche CO2-Angaben, die neben den Dieseln auch Benziner betreffen. Bei internen Untersuchungen sei festgestellt worden, dass es bei etlichen Motoren auch Unregelmäßigkeiten beim Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) gibt.
"Nach derzeitigem Erkenntnisstand können davon rund 800.000 Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns betroffen sein", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend aus Wolfsburg. Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich unter diesen Fahrzeugen auch knapp 100.000 Benziner befinden. "Die wirtschaftlichen Risiken werden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert." Die VW-Aktie kam durch die erneute Hiobsbotschaft am Mittwoch in schweres Fahrwasser, die Vorzüge lagen um 10.15 Uhr um 8,3 Prozent niedriger als am Vortag bei 101,80 Euro.
Bisher ging es in der Abgasaffäre um Stickoxid (NOX). Im September hatte das Unternehmen eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mit Softwarehilfe die Ergebnisse für Diesel-Motoren manipuliert zu haben. Die Software schaltet in Testsituation in einen Sparmodus. In diesem Zusammenhang musste VW bereits 6,5 Milliarden Euro zurückstellen.