San Francisco. Nachdem die US-Vertragshändler mit Volkswagen einen Milliardenvergleich wegen des Abgas-Skandals erzielt haben, wollen sie nun Entschädigung von Bosch. Beim zuständigen Gericht in San Francisco ging in der Nacht auf Samstag eine erweiterte Klageschrift mit neuen Vorwürfen gegen den Zulieferer ein. Wie zahlreiche US-Zivilklagen von geschädigten Dieselbesitzern zuvor, geht nun auch die Sammelklage der US-Vertragshändler davon aus, dass Bosch bei der Abgas-Manipulation die Rolle eines aktiven Mittäters innehatte.
Volkswagen und Bosch hätten Mitte 2005 mit der Entwicklung der Software begonnen, mit der in den USA später Abgastests manipuliert wurden, heißt es in der 220 Seiten langen Klageschrift. In den nächsten zehn Jahren habe Bosch die Betrugssoftware gefertigt, installiert, getestet und modifiziert. Auch bei der Feinabstimmung habe Bosch enge Kontrolle über die Software behalten und trotz frühzeitig geäußerter Bedenken hinsichtlich der Legalität der Programme weiter beim Komplott mitgemacht. Neu in die Klageschrift aufgenommen worden seien außerdem Aussagen aus dem Geständnis eines VW-Ingenieurs, die den Vorwurf einer Verschwörung in der Abgas-Affäre erhärteten, sagte Klägeranwalt Steve Berman der Deutschen Presse-Agentur (DPA).