Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden bekommt ein neues IT-Entwicklungszentrum. Bis Ende 2020 sollen rund 80 Spezialisten an einer Produktionscloud arbeiten, sagte der Leiter der Software-Entwicklung bei VW, Peter Garzarella. Diese Cloud soll künftig die weltweit 122 Volkswagen-Fabriken vernetzen und damit die Digitalisierung von Produktion und Logistik vorantreiben. Ziel ist, Abläufe besser zu steuern und etwa Lieferengpässe oder Störungen in der Produktion frühzeitig zu beheben. Dafür arbeitet VW mit Siemens und Amazon Web Services zusammen. Cloud-Technologie bedeutet, dass Daten nicht lokal, sondern auf Servern externer Anbieter gespeichert werden.
Im weltweit siebten Softwareentwicklungszentrum von VW kommt auch künstliche Intelligenz zum Einsatz, die das menschliche Sehen nachbildet - etwa für die optische Qualitätskontrolle. Die Roboteranwendung stammt vom Dresdner Start-up Wandelbots. Das neue Zentrum stärke den Automobil- und den IT-Standort Sachsen gleichermaßen, so Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).
Die Cloud, an der nun auch von Dresden aus gearbeitet wird, soll für eine intelligente Steuerung in Echtzeit sorgen - über Wolfsburg bis nach Schanghai. Wenn etwa ein Lkw im Stau stehe oder eine Maschine ausfalle, wüssten alle Beteiligten sofort Bescheid, hieß es. Insgesamt sollen künftig bei VW rund 220 IT-Experten an der Vernetzung der Fabriken arbeiten. (dpa/swi)
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