Europas größter Autobauer Volkswagen setzt trotz des zunehmend unter Druck geratenen Welthandels weiter auf die Globalisierung. "Wir haben hier diese Diskussion einer neuen Blockbildung", sagte VW-Chef Herbert Diess am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos vor Journalisten. "Positiv und motivierend für mich war, dass einige führende europäische Vertreter klargemacht haben, dass Europas Interesse in einer offenen Welt liegt." Sowohl VW als weltweiter Autoanbieter als auch Deutschland seien auf Freihandel angewiesen.
"Ich denke, wir sollten nicht zu sehr auf Selbstversorgung setzen", sagte Diess angesichts der Debatte um mangelnde Elektronikchips und teure Rohstoffe, die nach dem Ausbruch der Covid-Pandemie und nun nach dem Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft bremsen. "Nationen und große Blöcke, die zum Selbstversorger werden, sind für mich ein großes Risiko einer sich abschottenden Welt", sagte Diess. Eine Abhängigkeit von bestimmten Lieferländern wie Taiwan bei Halbleitern werde zwar derzeit negativ wahrgenommen, helfe aber auch in bestimmten Aspekten. "Wenn das nicht mehr der Fall wäre, wäre Taiwan dann sicherer oder weniger sicher? Meiner Meinung nach weniger sicher", sagte Diess.