Ich plädiere im Sinne einer Stabilität für unser Land dafür, dass die SPD noch einmal sehr ernsthaft prüft, ob sie unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht doch für eine Koalition zur Verfügung steht", sagte Osterloh der Deutschen Presse-Agentur. "Wir als Arbeitnehmer wären der SPD dafür in Zeiten, die zunehmend unsicherer werden, dankbar."
Osterloh sagte, gerade die Beschäftigten der Automobilindustrie stünden vor gewaltigen Herausforderungen. "Wir werden gemeinsam den Wandel in der Branche begleiten müssen. Wir brauchen Antworten auf die wichtigen Infrastrukturfragen für die E-Mobilität. Wir brauchen aber auch Antworten für den Standort Deutschland."
Tendenziell würde es durch die steigende Produktivität und die sinkende Fertigungstiefe bei der E-Mobilität sinkende Arbeitsplatzzahlen bei der Automobilindustrie geben. "Hier braucht es gemeinsame Kraftanstrengungen, um beispielsweise Zellfertigung in Deutschland möglich zu machen." Deshalb wäre ihm eine Regierung unter der Beteiligung der SPDrecht, sagte der Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen.
SPD-Parteimitglied Osterloh ist einer der einflussreichsten Arbeitnehmervertreter in Deutschland und bestens in der SPDvernetzt.
SPD-Chef Martin Schulz war vom kategorischen Nein zu einer großen Koalition abgerückt und will die Entscheidung über jedwede Regierungsbeteiligung den Parteimitgliedern überlassen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lud Kanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und Schulz für Donnerstag zu einem gemeinsamen Gespräch ins Schloss Bellevue ein.
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