Wolfsburg. Nach dem angekündigten Abbau von Zehntausenden Jobs bei Volkswagen hängt der Haussegen zwischen dem Betriebsrat und VW-Großaktionär Wolfgang Porsche schief. "Wir wundern uns schon ziemlich, dass ausgerechnet Herr Dr. Porsche mal so locker zu Protokoll gibt: 'Es haben alle gewusst, dass etwas passieren muss'", sagte Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte Porsche als den Sprecher der VW-Großeignerfamilie Porsche/Piëch zu mehr Reformwillen für die Neuausrichtung des Unternehmens auf und kritisierte seinerseits mangelnde Unterstützung des Auto-Clans.
"Von den Familien haben wir als Beschäftigte jedenfalls bis zum heutigen Tag keine Unterstützung dabei bekommen, die Missstände abzustellen. Und wir sehen da akut noch genug Handlungsbedarf – beispielsweise die absolut unbefriedigende Situation der Marke Volkswagen in vielen großen Regionen der Welt jenseits von China und Europa." Der Chef der Arbeitnehmervertreter kritisierte in Richtung des Großaktionärs: "Da kann Herr Dr. Porsche gerne konkret mithelfen, die richtigen Strategien durchzusetzen. Das hilft dem Unternehmen mehr als der Besuch eines Autorennens in Bahrain."