Der VW-Betriebsrat will hohen Bonuszahlungen an die Vorstände nur noch zustimmen, wenn diese eine entsprechend hohe Leistung erbracht haben. "Es passt nicht ins Bild: Leiharbeiter werden vom Vorstand abgemeldet und gleichzeitig geht ein Vorstandsmitglied mit Millionen aus der Tür", sagteKonzernbetriebsratschef Bernd Osterloh der "Braunschweiger Zeitung". Schon 2016 hatte VW angekündigt, sein Vergütungssystem für Manager umstellen zu wollen. "Dabei muss das neue System deutlich anspruchsvollere Ziele setzen", verlangte Osterloh. Um die Boni zu bekommen, sollte die Vorstände höhere Hürden überwinden müssen. Osterloh ist Mitglied im Aufsichtsrat von VW, der die Gehälter für Top-Manager beschließt.
VW-Betriebsrat will strengere Regeln
Die Arbeitnehmervertreter der Tochtermarken Porsche und Audi sehen das genauso: "Eine intergalaktische Vorstandsvergütung kann es nur bei einer intergalaktischen Leistung geben", sagte Uwe Hück, der oberste Betriebsrat von Porsche. "Sonst versteht das draußen keiner." Audi-Betriebsratschef Peter Mosch stimmte zu: "Wir haben als Arbeitnehmervertreter jetzt langsam genug. Das alles schadet dem Konzern und den Arbeitsplätzen."
Die Kritik entzündete sich zuletzt an der Abfindung von Christine Hohmann-Dennhardt, die mindestens zwölf Millionen Euro bekommen hatte, als sie nach einem guten Jahr den Konzern verlassen hatte. Sie war Vorstand für Integrität und Recht und nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals von Daimler geholt worden. (dpa/swi)
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