Die Veränderungen im Bonussystem gehen aus einem Brief zu einem "neuen Vergütungssystem" von Personalvorstand Gunnar Kilian und Konzernchef Herbert Diess an die betreffenden Mitarbeiter hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Jedoch schmilzt die zugesicherte Mindesthöhe schrittweise ab: Nach dem vollständigen Beibehalten des aktuellen Gehaltsniveaus 2020 sind in den Jahren darauf noch 90 und 80 Prozent der Gesamtsumme vorgesehen. Zuvor hatte auch der "Spiegel" über die Pläne berichtet.
Diess und Kilian verbinden mit der Reform das Ziel, den "gemeinsamen Unternehmenserfolg" und die "dauerhafte Rentabilität" stärker zu betonen. So soll es den individuellen "Persönlichen Leistungsbonus" vom neuen Jahr an nicht mehr geben.
Stattdessen werden zwei neue variable Gehaltskomponenten eingeführt: Der "Jahresbonus" orientiert sich nicht mehr an der absoluten Höhe des Betriebsergebnisses, sondern an relativen Werten zu operativer Umsatz- und Kapitalrendite.
Der "Langzeitbonus" wird umgestellt von Rendite, Absatz, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit auf Gewinn pro Aktie, Kursentwicklung der Vorzugspapiere und Dividende. So soll die "Wertentwicklung" des Unternehmens anstatt kurzfristiger Gewinne maßgeblich werden.
VW hatte nach dem Bekanntwerden des Diesel-Skandals bereits die variablen Gehaltsbestandteile für das Top-Management umgebaut - nach Kritik an der früheren Vergütungshöhe, die etwa im Jahr 2011 für den damaligen Konzernchef Martin Winterkorn insgesamt auf bis zu 17,5 Millionen Euro angestiegen war.
Neben einem fixen Sockelgehalt gibt es auch hier einen erfolgsabhängigen Langzeitbonus ("Long Term Incentive") in weitgehend derselben Struktur, die nun für tiefer angesiedelte Manager gilt. Nach "Dieselgate" entschied man 2016, 30 Prozent der variablen Vergütung zunächst einzubehalten und - in Aktien umgewandelt - zu parken. Seit dem vergangenen Mai zahlt VW die Boni für ehemalige und aktuelle Vorstandsmitglieder wieder aus. (dpa)
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