Paris. Es sprach auf den ersten Blick nicht viel dafür, dass aus dieser eigenwillig geformten Wackelkiste aus Blech eine Auto-Legende werden würde. Das Modell wirkte schon bei seiner Vorstellung auf dem Pariser Automobilsalon 1948 aus der Zeit gefallen: Ein amerikanischer Journalist soll gespottet haben, ob derHersteller denn auch einen Büchsenöffner mitliefern werde. Der französische Dichter Boris Vian nannte den Wagen später eine «fahrbare Geistesverwirrung». Und doch wurde der Citroën 2CV zum millionenfach verkauften Renner - und für Generationen zum Ausdruck eines Lebensgefühls.
Vor 25 Jahren lief die letzte Ente inPortugal vom Band, doch bei Liebhabern ist ihr Charme ungebrochen. Sie schwärmen von der jaulendenMelodie des Boxermotors, der einmaligen Kurvenlage, dem gefühlten Cabrio-Luxus des aufrollbaren Vinylverdecks. Dass Samuel Beckett, der Autor von «Warten auf Godot», 2CV fuhr, überrascht nicht: Kein anderes Auto verkörpert derart den Existenzialismus.