Vorstandschef Oliver Blume

Von Porsche gibt es künftig keinen Diesel mehr

Porsche wolle sich künftig auf das konzentrieren, was das Unternehmen gut könne. "Das sind emotionale, leistungsstarke Benziner, Hybride und ab 2019 werden es auch reine Elektrofahrzeuge sein", so Chef Blume.
Porsche 911 2.0 Coupé von 1963:
Der Porsche wurde als Typ 901 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 1963 vorgestellt. Im Jahr 1964 wurde das Modell in 911er umbenannt. Zuvor war sich bei der Namensgebung an den Ersatzteil-Nummernkreisen von Volkswagen orientiert worden.
Ferdinand Alexander Porsche:
Ferdinand Alexander Porsche ist der Designer des Elfers. Nach mehreren intern wie extern erstellten Studien lieferte Ferry Porsches 27-jähriger Sohn seinen entscheidenden Entwurf.
911er Einbau von Motor:

Ein gemeinsames Detail alle Porsche-Modelle sind unter anderem die flachen Frontpartien, bei denen die Kotflügel immer höher als die Haube sind. In diesen 911er wird gerade der Motor eingebaut.

Porsche 911 2.0 Coupé:
1964 ging das Porsche 911 2.0 Coupé in Produktion. 81.100 Exemplare wurden vom Ur-Elfer produziert. Die Modelle 356 C (im Hintergrund zu sehen) wurden noch bis 1965 gefertigt.
911 2.0 Targa (Modelljahr 1967)
Foto: Porsche

Über 300 Bücher wurden über den 911er geschrieben. Ferry Porsche bringt das Erfolgsrezept mit einem Satz auf den Punkt: "„Der 911 ist das einzige Auto, mit dem man von einer afrikanischen Safari nach Le Mans, dann ins Theater und anschließend auf die Straßen von New York fahren kann." Auf diesem Bild ist der 911 2.0 Targa aus dem Modelljahr 1967 zu sehen.

911 Turbo 3.0 Coupé (Mj. 1975)
Foto: Porsche

Der erste 911 Turbo mit Dreiliter-Motor, 260 PS und auffälligem Heckspoiler wurde 1974 präsentiert. Obwohl es den 911 inzwischen nur mit Turbomotoren gibt, ist der Name für besonders leistungsstarke Modelle erhalten geblieben.

911 SC 3.0 Cabriolet (Modelljahr 1983)
Foto: Porsche

Der 911 SC 3.0 ist das erste Cabrio der Baureihe. Bei den Saugmotoren löst der 911 Carrera schließlich den SC ab.

911 Turbo (Typ 964), Baujahr 1990:

Im 911 Turbo (Typ 964) verfügt erstmals über Allradantrieb. Und überhaupt wurde der Elfer nach fünfzehn Jahren Bauzeit zu 85 Prozent überarbeitet. Damit leistet der luftgekühlte 3,6-Liter-Boxermotor nun auch 250 PS.

911 Carrera S 3.6 Coupé (Mj. 1997):
Von 1997 bis 2005 läuft der Typ 996 vom Band. Die Besonderheit: Es ist der erste Elfer mit Wasserkühlung. Insgesamt werden 179.163 Exemplare dieses Typs produziert. Auf diesem Foto ist der 911 Carrera S 3.6 Coupé aus dem Jahr 1997 zu sehen.
911 Carrera S (Baureihe 997):
Die Typen 911 Carrera und 911 Carrera S (Baureihe 997) werden erstmals 2004 eingeführt. Das Fahrwerk des Elfers wurde erheblich überarbeitet, der Carrera S kommt nun sogar auf 355 PS.
911 Carrera S Coupé:
Im Jahr 2011 bekam das 911 Carrera S Coupé einen geänderten Radstand, eine größere Spurbreite sowie mächtigere Reifen.
Jubiläumsmodell 50 Jahre 911:

2013 brachte Porsche dieses Jubiläumsmodell für 50 Jahre 911er auf den Markt.

Porsche 911 GT3:
Das neuste Modell, der 911 GT3, schafft den Sprint 0 auf 160 km/h in 7,3 Sekunden.
Porsche-Werk Zuffenhausen:
Allein im Jahr 2016 wurden weltweit 32.365 Fahrzeuge des Elfer ausgeliefert.
Porsche-Werk Zuffenhausen:
Nun läuft im Werk Zuffenhausen der 1.000.000ste Porsche 911er vom Band.
Porsche 911 2.0 Coupé von 1963:
Ferdinand Alexander Porsche:
911er Einbau von Motor:
Porsche 911 2.0 Coupé:
911 2.0 Targa (Modelljahr 1967)
911 Turbo 3.0 Coupé (Mj. 1975)
911 SC 3.0 Cabriolet (Modelljahr 1983)
911 Turbo (Typ 964), Baujahr 1990:
911 Carrera S 3.6 Coupé (Mj. 1997):
911 Carrera S (Baureihe 997):
911 Carrera S Coupé:
Jubiläumsmodell 50 Jahre 911:
Porsche 911 GT3:
Porsche-Werk Zuffenhausen:
Porsche-Werk Zuffenhausen:

Porsche steigt als erster deutscher Autokonzern aus dem Diesel aus. "Von Porsche wird es künftig keinen Diesel mehr geben", sagte der Vorstandschef des Stuttgarter Sportwagenbauers, Oliver Blume, in einem Interview der 'Bild am Sonntag'.

Porsche wolle sich künftig auf das konzentrieren, was das Unternehmen gut könne. "Das sind emotionale, leistungsstarke Benziner, Hybride und ab 2019 werden es auch reine Elektrofahrzeuge sein." (Lesen Sie auch: Porsche beschleunigt Elektro-Pläne)

Blume sagte weiter, Porsche habe nie selbst Dieselmotoren entwickelt und produziert. "Dennoch hat das Image von Porsche gelitten. Die Dieselkrise hat uns viel Ärger bereitet." (Lesen Sie auch: Porsche und Audi streiten sich um manipulierte Dieselmotoren)

Gemeint ist die Diesel-Affäre um manipulierte Abgaswerte. Wegen der hohen Belastung der Luft mit gesundheitsschädlichen Stickoxiden wurden in mehreren deutschen Städten Fahrverbote verhängt, das Thema beschäftigt die Gerichte.

Schon seit einiger Zeit bietet der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen keine Diesel-Motorisierungen für seine Baureihen mehr an, doch war offen geblieben, ob dies auf Dauer so bleibt. Die Volkswagen-Tochter will nach eigenen Angaben den Markenkern stärken und sich intensiver im Bereich Hybridtechnologie und Elektromobilität engagieren.

"Verteufeln den Diesel nicht"

Nach Angaben eines Porsche-Sprechers ist die Nachfrage nach Diesel-Modellen rückläufig. Im vergangenen Jahr 2017 habe der weltweite Diesel-Anteil von Porsche bei 12 Prozent gelegen. Seit Februar 2018 habe Porsche keinen Diesel mehr im Portfolio: "Aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen haben wir uns entschieden, künftig keinen Diesel-Antrieb mehr anzubieten."

Der Autobauer betonte: "Porsche verteufelt den Diesel nicht. Er ist und bleibt eine wichtige Antriebstechnologie." Für Porsche als Sportwagenhersteller, bei dem der Diesel traditionell eine untergeordnete Rolle gespielt habe, sei man aber zu der Überzeugung gelangt, künftig ohne Diesel auskommen zu wollen.

Der Sprecher verwies darauf, dass Porsche die Aktivitäten im Bereich Hybridtechnologie und Elektromobilität intensiviere. Bis 2022 würden dafür mehr als sechs Milliarden Euro investiert. Bis 2025 könnte bereits jedes zweite Neufahrzeug von Porsche einen Elektro¬antrieb haben - entweder als Hybrid oder rein elektrisch angetrieben.

Jahrzehntelang hatte Porsche keine Diesel-Motoren in seinen Autos. Mit den SUVs änderte sich die Linie, Porsche bot Diesel-Varianten mit Motoren der VW-Konzernschwester Audi an - und geriet damit in den Sog des Abgasskandals. Die Behörden ordneten Rückrufe für Zehntausende Fahrzeuge vom Typ Cayenne und Macan an. Außerdem ermittelt die Justiz, durchsuchte im April den Stammsitz in Zuffenhausen und nahm einen Manager zeitweise in Untersuchungshaft.

Sportlichkeit schärfen

Als weiteren Grund für den Diesel-Ausstieg nennt Blume die Schärfung des sportlichen Markenkerns. "Für uns ist schon wichtig, dass sich Motoren sportlich fahren lassen." Einen Benziner könne man da "ganz anders auslegen".

Er betonte: "Porsche wird in Zukunft noch mehr Porsche sein als in der Vergangenheit. Stark auf Leistung und Effizienz getrimmt. Der Diesel zielt auf andere Fahreigenschaften ab." Seine bisherigen Diesel-Kunden will Porsche weiter betreuen, wie er sagte.

Schon seit einiger Zeit bietet Porsche keine Diesel-Motorisierungen für seine Baureihen mehr an, doch war offen geblieben, ob dies auf Dauer so bleibt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Chefs deutscher Autokonzerne beraten an diesem Sonntag in Berlin über Maßnahmen gegen Diesel-Fahrverbote in Städten. An dem für den frühen Abend angesetzten Treffen im Kanzleramt nimmt auch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) teil.

Dabei könnte nach langem Koalitionsstreit über Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge eine Entscheidung fallen. Offen ist, ob es bereits konkrete finanzielle Zusagen der börsennotierten Autobauer zu möglichen Nachrüstungen gibt. Bisher lehnen die Hersteller Hardware-Nachrüstungen ab. (dpa)

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