Als Mercedes 1964 den Ausstieg aus dem Motorsport beschließt, bricht für Hans Werner Aufrecht eine Welt zusammen. Denn nichts ist dem Ingenieur lieber und wichtiger als der Bau von Rennmotoren. Statt sich in den Vorstandsbeschluss zu fügen, nimmt er in Stuttgart seinen Hut und gründet mit Erhard Melcher 1967 in Burgstall ein "Ingenieurbüro, Konstruktion und Versuch zur Entwicklung von Rennmotoren", das er nach den Anfangsbuchstaben der beiden Inhaber und seinem Geburtsort Großaspach benennt: AMG.
Ihren heutigen Ruf erarbeiten sich diese drei Buchstaben erstmals 1971, als sie mit einem wegen seines auffälligen Lacks und seines stolzen Formats ehrfürchtig als "Rote Sau" bezeichneten AMG 300 SEL 6.8 beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps souverän den Klassensieg erringen und im Gesamtklassement auf Rang zwei fahren. Zwar sind Aufrecht und Melcher mit dieser Limousine auf der Rennstrecke aus dem Stand überraschend erfolgreich. Doch merken sie auch, dass ihrer Arbeit ein breiteres Interesse widerfährt. Sie beschließen deshalb das Tuning für Mercedes-Straßenfahrzeuge.