Berlin. Lange hat Volkswagen nach einem zweiten Standbein gesucht, um sich als Mobilitätsdienstleister bewähren zu können. Die Suche ist seit vergangener Woche beendet. Da verkündete der VW-Konzern die Beteiligung am israelischen Ridesharing-Unternehmen Gett. Der Uber-Rivale ist dazu auserkoren, den Grundstein bei VW für mehr "Mobility" im Konzern zu legen.
Für Matthias Müller war die Verkündung von Details dieser neuen Partnerschaft Chefsache. Deshalb reiste er auch extra aus Wolfsburg in die Start-up-Hauptstadt Berlin, um hier die Details der Partnerschaft zu verkünden und zu berichten, was sich VW von dem 300-Millionen-Dollar-Investment erhofft.
"Das klassische Geschäft, Autos zu entwickeln, zu bauen und zu verkaufen, wird auch in Zukunft essenziell bleiben", sagte VW-Chef Matthias Müller am Mittwoch in Berlin. "Aber damit ist es nicht länger getan. Unser Kernprodukt ist künftig zunehmend nicht mehr nur das Auto." Es ist den jungen Generationen mehr und mehr egal, wie sie von Ort zu Ort kommen. Wichtig ist lediglich, dass sie von Ort zu Ort kommen, also mobil sind. Dabei fürchten immer mehr die Autohersteller, dass ihnen unkonventionelle Unternehmen mit unkonventionellen Geschäftsmodellen den Rang ablaufen. Darum schloss Fiat eine Partnerschaft mit Google, Toyota mit Uber und GM mit Lyft – und VW mit Gett.