Der Autobauer Volkswagen sieht sich wegen Problemen bei neuen Abgastestverfahren tageweise zum Produktionsstopp in seinem Stammwerk Wolfsburg gezwungen. "Wir müssen im dritten Quartal mit Ausfällen in der Produktion rechnen", sagte Vorstandschef Herbert Diess am Mittwoch auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg. Die Umstellung auf den neuen Abgastestzyklus WLTP sei ein "Kraftakt". Nach dem Werksurlaub in Wolfsburg würden nur noch Fahrzeuge gebaut, die die neuen Vorgaben erfüllen. "Dennoch werden wir viele Fahrzeuge zwischenzeitig lagern müssen. Damit diese Zahl nicht zu groß wird, müssen wir in Wolfsburg nach dem Werksurlaub bis Ende September Schließtage einplanen", sagte Diess.
Die neue Testprozedur WLTP sei viel komplexer und dauere länger, der gesamte Prüfaufwand sei drei- bis viermal so hoch wie bisher. "Wir müssen allein bei der Marke Volkswagen innerhalb kürzester Zeit über 200 Modellvarianten neu prüfen und zulassen", so Diess. Ab September dürfen Autobauer nur noch Neufahrzeuge verkaufen, die Typgenehmigungen mit dem neuen Testverfahren haben. Bei den Autobauern mangelt es aber unter anderem an Prüfständen für die neuen Tests.