EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova hat eine positive Zwischenbilanz der Volkswagen-Maßnahmen nach dem Diesel-Skandal gezogen. "Volkswagen hat den Aktionsplan weitgehend erfüllt", sagte Jouroval. Rund 80 Prozent der von VW vorgesehenen Updates bei bis zu 8,5 Millionen Fahrzeugen in der EU seien inzwischen erledigt, mehr als bei solchen Rückrufaktionen in der Autoindustrie üblich. In Deutschland liege die Rate sogar bei 96 Prozent, in Rumänien allerdings nur bei 36 Prozent.
Auch habe Volkswagen versprochen, die Reparaturen noch bis Ende 2020 kostenlos anzubieten. Das sei eine gute Nachricht, lobte Jourova. "Verbraucher, die es bisher nicht geschafft haben, ihre Autos reparieren zu lassen, können das immer noch tun."
Dennoch kritisierte Jourova den Konzern. Die EU-Kommission bedaure, dass VW keine volle Garantie für die erledigten Reparaturen geben wolle. Obwohl das Unternehmen die 2016 unter Druck der EU-Kommission gegebenen Zusagen weitgehend erfüllt habe, tue es sich doch durch eine Strategie nach dem Motto "think small" hervor: "Der Slogan aus dem Jahr 1959 galt für ein neues Automodell, nicht für die Haltung eines weltweit führenden Autoherstellers gegenüber Verbrauchern", meinte Jourova.(dpa-AFX/fuh)
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