Volkswagen-Händler und Kunden sind unruhig

Solingen/Wolfsburg. Volkswagen befindet sich im Streit mit einem Zulieferer: Weil der nicht mehr liefert, muss der Autohersteller seine Produktion drosseln oder sogar zeitweise ganz einstellen. Deswegen bangen jetzt Autokäufer um die Lieferung ihrer Autos. VW-Händler Ernst-Robert Nouvertné aus Solingen sagte der Deutschen Presseagentur: "Wir haben die ersten Anrufe von Kunden, die sich Sorgen machen, ob ihr Auto pünktlich kommt."

Nouvertné ist zugleich Mitglied des Vorstands des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK). Wegen des Streits mit einem wichtigen Zulieferer für Getriebeteile und Sitzbezüge muss VW unter anderem im Wolfsburger Stammwerk die Bänder für das Modell Golf anhalten. In Emden steht wegen des Problems bereits Kurzarbeit an.

In einem Schreiben an die Händler hieß es vom VW-Vertrieb zwar, das Unternehmen rechne mit einer Entspannung der Lage. Bei einzelnen Fahrzeugen könne es aber zu Verzögerungen kommen. Falls nötig, will sich VW zusammen mit den Händlern darum bemühen, dass die Kunden mobil bleiben.

Nouvertné habe zudem eine E-Mail an den VW-Vertrieb geschrieben, in der er um Auskünfte für seine Kunden bitte. Fahrzeuge, deren Lieferzeitpunkt bereits zugesagt wurde, sollen seinen Informationen zufolge pünktlich kommen. Am Freitagmorgen seien die Liefertermine in dem System, mit dem Hersteller und Händler gemeinsam planen, noch unverändert gewesen. (dpa/mer)