Abgas-Skandal, Milliardenzahlungen, Ermittlungen, Aufarbeitung - und dann neue Ermittlungen: Manch einer aus der VW-Führungsriege dürfte sich wünschen, einfach wieder arbeiten und das düstere Kapitel Abgas-Skandal endlich abhaken zu können, mehr als anderthalb Jahre nach dem Beginn der Affäre in den USA. Und wirklich begannen die Wogen sich gerade zu glätten: Stolz verkündete VW satte Gewinne im ersten Quartal. Da hinein platzt nun die nächste schlechte Nachricht. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts auf Marktmanipulation gegen aktuelle und ehemalige Top-Manager - diesmal aber des VW-Haupteigners Porsche SE.
Die Beschuldigten sind teils dieselben wie in bisherigen Verfahren. Im Fokus stehen Ex-Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, aber erstmals auch Winterkorns Nachfolger Matthias Müller. Denn nebenMüller waren - oder sind - auch die anderen Beschuldigten für die Beteiligungsgesellschaft tätig: Winterkorn war Porsche-SE-Chef, Pötsch Finanzvorstand und Müller Vorstand für Unternehmensentwicklung und Strategie.