Im jahrelangen Konflikt um Mitbestimmung in Volkswagens einzigem US-Werk entscheiden die Arbeiter erneut über eine Interessenvertretung durch die Autogewerkschaft UAW. Von Mittwoch bis Freitag läuft die von der zuständigen Aufsichtsbehörde NLRB angesetzte Wahl darüber, ob die UAW die Beschäftigten am Standort Chattanooga künftig repräsentieren soll. Damit steuert der Dauerclinch im Bundesstaat Tennessee auf einen neuen Showdown zu.
Die Wahl ist ein Politikum: Seit Jahren kämpft die in anderen Teilen der USA mächtige Gewerkschaft darum, auch im Süden des Landes Fuß zu fassen. Die Region hat sich - nicht zuletzt dank niedrigerer Löhne und wenig Einfluss von Arbeitnehmervertretern - zu einer Hochburg der US-Autoproduktion entwickelt. In Chattanooga hatten die VW-Werker 2014 gegen die UAW gestimmt, doch die Wahl war sehr umstritten.