Der traditionsreiche Nutzfahrzeughersteller MAN ist auf den letzten Metern zum Abschied von der Börse. Auf der wahrscheinlich letzten regulären Hauptversammlung wurde der Squeeze-Out der neben Mehrheitseigner Traton verbliebenen Aktionäre mit mehr als 99,9 Prozent derStimmen beschlossen. Sie sollen eine Abfindung von 70,68 Euro je Anteil erhalten, um den Weg dafür freizumachen, MANin die VW-Tochter zu integrieren.
Da Traton mehr als 94 Prozent aller MAN-Aktien hält, war die Zustimmung sicher. Von den verbliebenen restlichen Aktionären kam allerdings eine Vielzahl an Fragen - und auch Kritik.
"Was für ein Jammer!", kommentierte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz den Squeeze-Out. Es sei schade, dass das traditionsreiche Unternehmen - MANgibt sein Alter mit 263 Jahren an - von der Börse verschwinde. Doch letztlich könne man nichts dagegen tun. Auf der virtuell abgehaltenen Hauptversammlung wurden nur Fragen der Aktionäre, nicht aber ihre Reden verlesen. Bergdolts Stellungnahme lag der Deutschen Presse-Agentur allerdings vor. Wie zahlreiche andere Aktionäre hatte sie zudem Fragen zur Höhe der Barabfindung.