In Rumänien waren Autos laut dem Jahresbericht 2018 des Automobilherstellerverbands ACEA zuletzt im Schnitt sogar gut 16 Jahre alt. Und das, obwohl es seit Jahren Geldprämien fürs Verschrotten gibt. Nicht viel besser sah es mit über 14 Jahren in Tschechien, mehr als 13 Jahren in Polen und gut 14 Jahren in Kroatien aus. Zum Vergleich: In Deutschland sind die Autos im Schnitt mit gut neun Jahren deutlich jünger.
Dabei geht der Trend auch in Mittelosteuropa längst zum Zweitwagen. In Ländern wie Tschechien gibt es immer mehr Autos: Waren laut der Zulassungsstelle 1992 nur 2,6 Millionen Pkw registriert, stieg die Zahl bis 2018 bereits auf rund 5,7 Millionen.
Umweltorganisationen sind über die Entwicklung empört. "Süd- und Mittelosteuropa darf nicht zur Müllhalde alter, nicht mehr benötigter und dreckiger, die Luft verschmutzender Produkte werden", sagte Jan Pinos von der Regenbogen-Bewegung (Hnuti Duha) in Prag. Leider hinke das Umweltbewusstsein in der Region hinterher. Das Auto sei für viele ein Statussymbol - je größer, umso besser.
Kritik kam auch von Ingrid Remmers, der verkehrspolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag. "Deutschland exportiert den ungelösten Dieselskandal in die Nachbarländer", bemängelte die Abgeordnete. Die Bundesregierung müsse die Autohersteller verpflichten, manipulierte Dieselfahrzeuge mit kostenlosen Hardware-Nachrüstungen auszustatten.(dpa/swi)
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