Die Deutsche Bundesbank sieht neben der Einführung eines neuen Verfahrens für die Abgasmessung auch eine geringere Nachfrage deutscher Kunden als mögliche Ursache für die jüngste Flaute in der Autoindustrie.
Die Nachfrageschwäche könnte mit der zunehmenden Zahl der von Gerichten verhängten Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in besonders belasteten Städten zusammenhängen, hieß es im Monatsbericht der Bundesbank, der am Montag veröffentlicht wurde.
"Auch ein allgemeiner Vertrauensverlust in die deutsche KfZ-Industrie könnte eine Rolle gespielt haben", schreiben die Bundesbank-Experten.
Die Hauptursache für den jüngsten Produktionseinbruch im zweiten Halbjahr 2018 sieht die Bundesbank eindeutig in der Einführung des neuen Abgastestverfahrens WLTP. Offenbar hätten zahlreiche Modelle nicht rechtzeitig nach dem neuen Standard zertifiziert werden können. Die Entwicklung der PKW-Neuzulassungen habe gezeigt, dass sich die Nachfrage zum Jahresende 2018 wieder weitgehend erholt habe.
Die Bundesbank sprach aber von einer "unerwartet zögerlichen Erholung der Produktion in den letzten Monaten des vergangenen Jahres". Dies nähre Befürchtungen, dass neben vorübergehenden angebotsseitigen Produktionsengpässen "auch eine anhaltend geringere Nachfrage in beträchtlichem Umfang zu der Drosselung der Produktion beigetragen haben könnte".
Die Ursache für die jüngste Nachfrageschwäche könnte aber auch teilweise im Ausland zu suchen sein, hieß es weiter im Bericht. Einen Grund sehen die Bundesbank-Experten darin, dass chinesische Verbraucher möglicherweise weniger Autos aus Deutschland nachgefragt haben.