Vor dem Braunschweiger Landgericht stehen sich am kommenden Mittwoch (24.2.) wieder die erbittert streitenden Gegner Volkswagen und Prevent gegenüber. Die zuständige Kammer soll prüfen, ob beim Abbruch der Geschäftsbeziehungen durch Europas größten Autokonzern und den als überzogen kritisierten Preisen des Zulieferers alles mit rechten Dingen zuging. Beide Unternehmen führen seit Jahren eine der heftigsten Auseinandersetzungen in der Branche.
In ihren Verhandlungen über Preise, Mengen und Alternativangebote von Konkurrenten kämpfen Autozulieferer und Autobauer oft mit harten Bandagen. In diesem Fall waren die Folgen jedoch besonders drastisch.
Der Konflikt mit der aus Bosnien kontrollierten Zuliefergruppe war im August 2016 dadurch eskaliert, dass die Prevent-Firmen ES Guss und Car Trim die Belieferung aussetzten. Sechs VW-Werke wurden damit zwischenzeitlich lahmgelegt. In der Folge überzogen sich beide Seiten mit Vorwürfen. Nach Darstellung von Prevent hatte Volkswagen den Lieferstopp mit einseitig verschlechterten Vertragskonditionen heraufbeschworen. Die Wolfsburger, die lange von der Gruppe abhängig waren, beschuldigten den Lieferanten ihrerseits, Vereinbarungen gebrochen und in erpresserischer Absicht die Preise erhöht zu haben.