Die zuständige Vorsitzende Richterin habe vorsorglich mitgeteilt, dass sie Verwandtschaft habe, die bei Daimler arbeitet, so ein Sprecher des Stuttgarter Landgerichts. Daraufhin hielt ein Kläger sie für befangen. Über diesenAntrag müsse noch entschieden werden, so der Gerichtssprecher.Ob die für November geplantenmündlichen Verhandlungen mehrerer Fälle stattfinden können, sei fraglich.
Die Kammer derVorsitzendenRichterin ist für rund 30 Schadenersatzklagen gegen Daimler wegen des Lkw-Kartells zuständig. Vor demLandgericht sollte es am kommenden Donnerstag zu einer ersten mündlichenVerhandlung kommen:Ein Nürnberger Spediteur fordert von Daimler insgesamt eine halbe Million Euro Schadenersatz. Dieser Termin wurde nun bis auf Weiteres abgesagt.
Die EU-Kommission hatte Daimler und andere Lkw-Bauer 2016 zu einer Strafe von knapp 3 MilliardenEuro verdonnert, Daimler musste rund 1 Milliarde Euro zahlen.Die Brüsseler Behörde stellte zwar fest, dass es von 1997 bis 2011 einKartell gab, sagte aber nicht, dass diese Absprachen höhere Preise zur Folge hatten. Daimler bestreitet, dass Schaden entstanden sei. Zahlreiche Spediteure pochen auf Schadenersatz. Einen durch ein Kartell entstandenen Schaden vor Gericht zu belegen und seine Höhe festzustellen, ist üblicherweise schwierig. (dpa)
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