Die deutsche Industrie hat die Klimapläne der EU-Kommission kritisiert und vor einem europäischen Alleingang gewarnt. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, sagte der Deutschen Presse-Agentur, zwar komme die EUnun von der Zieldiskussion ins Handeln. Die deutsche Industrie vermisse aber wichtige Antworten auf zentrale Fragen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Innovationsstandorts Europa. "Die deutsche Industrie erwartet von Brüssel mehr Rückendeckung im globalen Rennen um beste Klimaschutzlösungen, damit aus dem EU-Green-Deal eine echte Wachstumsstrategie wird."
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt, damit verschärfte Klimaziele erreicht werden können. Russwurm kritisierte das von der Kommission geplante faktische Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 als "falsche Antwort" auf die Anforderungen des Klimaschutzes im Verkehr. "Hier sind alle möglichen Technologieoptionen zu nutzen. Dazu gehören auch Wasserstoff und weitere CO2-neutrale Kraftstoffe. Sich de facto einseitig auf reine Elektromobilität festzulegen ist hoch riskant und beschneidet internationale Marktchancen."