Vor einem Spitzentreffen zur Zukunft der deutschen Autoindustrie im Kanzleramt mahnen Verbraucherschützer Bewegung der Branche an. Die Politik sei gefordert, nicht nur den Wunschzettel der Industrie entgegenzunehmen, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Freitag. Es gehe auch darum, Bedingungen zu stellen. Die Hersteller müssten Vertrauen schaffen, dass Angaben zu Spritverbrauch und Schadstoffausstoß stimmten. Daten von Autos dürften nur mit Zustimmung von Verbrauchern genutzt werden. Die Förderung von Elektroautos durch Prämien und Steuervorteile müsse auf attraktive Produkte treffen, auch für Menschen mit weniger Geld.
An diesem Montagabend will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit mehreren Bundesministern, den Spitzen von Union und SPD sowie Vertretern der Autobranche und Gewerkschaften zusammenkommen. Dabei gehe es um einen "informellen fachlichen Austausch", sagte Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz. Die Koalition hatte schon im März regelmäßige Spitzentreffen angekündigt, um die Schlüsselbranche fit für die Zukunft zu machen. Ziel der "Konzertierten Aktion Mobilität" soll sein, angesichts von Veränderungen zu alternativen Antrieben und computergesteuertem Fahren politischen Handlungsbedarf zu bestimmen. Diskutiert werden soll auch über Veränderungen in der Arbeitswelt.