Die Corona-Krise zwingt manche Firma in Deutschland zum Umdenken. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) beobachtet einen Trend hin zur regionalen Beschaffung. Ziel sei es, die Lieferantenbasis in der jeweiligen Region zu stärken. "In vielen Fällen wird inzwischen geprüft, wie Lieferanten näher herangeholt werden können", sagte BME-Experte Olaf Holzgrefe. "Das verkürzt die Lieferketten und verbessert die Planbarkeit." Damit würden sich auch Chancen für Europa ergeben.
Zu Beginn der Pandemie waren Lieferketten teils gerissen, inzwischen belasten gesunkene Frachtkapazitäten und damit verbunden höhere Kosten für den Transport von Produktionsteilen.
Allerdings sind aus Holzgrefes Sicht nicht alle Unternehmen in der Lage, einen Lieferanten beispielsweise aus Asien durch einen heimischen oder europäischen zu ersetzen. "Für große globale Konzerne ist es schwieriger als für mittelständische Firmen", erläuterte er. Kaum machbar sei es in der Autoindustrie.