SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat versucht, sich mit scharfen Attacken auf die deutschen Autobosse von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) abzugrenzen. Das Problem sei, dass "millionenschwere Manager bei VW, bei Daimler, die Zukunft verpennt haben", sagte der SPD-Vorsitzende am Sonntag im Sommerinterview der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Wegen des kurzfristigen Effekts in ihren Bilanzen haben sie nichts investiert in den Bereichen, wo wir hätten investieren müssen."
Nun gebe es in der Abgas-Affäre das Problem, dass die Dieselfahrer - hauptsächlich Pendler, kleine Handwerker, Lieferanten - "die Zeche zahlen sollen. Nee, da bin ich entschieden gegen", sagte Schulz. Bei dem aus seiner Sicht gescheiterten Diesel-Gipfel der Regierung mit den Autokonzernen Anfang August ("Da ist ja nix bei rumgekommen") sei auf Druck der SPD wenigstens herausgekommen, dass "die verantwortungslosen Manager der Automobilindustrie" nun ihre Verantwortung übernehmen müssten.