Besserverdienende sollen mehr für Bewohnerparkausweise zahlen, Elektroautos Sonderparkplätze bekommen - und Kommunen mehr Spielräume, um Preise für Parkplätze zu erhöhen oder zu senken. Das sind Kernpunkte einer grundlegenden Reform des deutschen Parksystems, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) vorgelegt hat.
"Parkplätze einfach zu streichen, ist zu wenig. Nötig sind kommunale Gesamtkonzepte, die den Bürgern alltagstaugliche Mobilitätsalternativen bieten", sagte VDA-Geschäftsführer Kurt-Christian Scheel. Wichtig sei dabei auch die Integration digitaler Lösungen, beispielsweise zum Finden freier Parkplätze. Fahrzeuge könnten etwa Daten über freie Stellplätze sammeln und sich gegenseitig darüber informieren.
Damit soll der Parkverkehr angesichts wachsender Städte und einer zunehmenden Verdichtung von Flächen besser gelenkt und der "Parkdruck" vor allem in innerstädtischen Wohngegenden verringert werden. Verkehrsflächen müssten möglichst effizient genutzt werden.
Der VDA reiht sich damit ein in eine Reihe von Unterstützern, die für eine Reform des Anwohnerparkens werben. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte im Herbst angekündigt, er wolle zusammen mit Ländern und Kommunen prüfen, inwieweit die obere Grenze für das Bewohnerparken von derzeit 30,70 Euro pro Jahr neu gesteckt und von den Kommunen individuell festgesetzt werden könnte.