Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bezeichnete die Ablehnung des Brexit-Abkommens in London als "politisch fahrlässig". Es drohten schwerwiegende Konsequenzen für Bürger und Unternehmen in Großbritannien und Europa, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes. "Ohne geordnete und praktikable Lösungen für den Wirtschaftsverkehr stehen auch Jobs in der Automobilindustrie, insbesondere auf der britischen Seite, auf dem Spiel", betonte Mattes. Alle Beteiligten sollten jetzt daran arbeiten, einen ungeregelten Brexit noch abzuwenden. Vor diesem Hintergrund könne die Verschiebung des Austrittsdatums sinnvoll sein.
Der Brexit würde sich in mehrfacher Hinsicht negativ auf die Autobranche auswirken: Erstens würden aufgrund der Zölle Autos aus britischer Produktion auf dem Kontinent teurer und umgekehrt, was entsprechende Folgen für den Absatz hätte. Zweitens produzieren die Hersteller inzwischen "just in time". Grenzen würden nicht nur dazu führen, dass die Produktion teurer würde, sie würden vor allem Zeit kosten, die in der heutigen Autoproduktion nicht mehr eingeplant ist. Die ersten Hersteller auf der Insel haben bereits reagiert und wieder Lager angelegt.