VDA rechnet mit steigendem Lkw-Absatz

Frankfurt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) geht davon aus, dass in diesem Jahr deutlich mehr Lastwagen in Westeuropa verkauft werden als 2015. VDA-Präsident Matthias Wissmann rechnet mit einem Absatzplus von 280.000 Fahrzeugen beziehungsweise acht Prozent. Gegenüber der bisherigen Prognose von vier Prozent mehr Neuzulassungen ist das eine Verdoppelung.

"Der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt gibt uns Rückenwind für die IAA - so viel steht fest", sagte Wissmann. Er bezog sich auf die IAA Nutzfahrzeuge, die im September in Hannover stattfinden. Gefragt seien neue schwere Nutzfahrzeuge vor allem in Frankreich, Großbritannien und Italien. In Deutschland geht der VDA nur von einem mäßigen Wachstum um vier Prozent aus. Das wären knapp 87.000 neue Lkw als im Vorjahr.

Auf dem wichtigen US-Markt sieht es hingegen düster aus. Der VDA erwartet einen "merklichen Rückgang". Dieser sei allerdings nicht von Dauer, es handle sich nur um eine "zyklische, vorübergehende Schwäche". Daimler, der Marktführer im Bereich schwere Lkw, hat seine bereits schlechte Prognose für Nordamerika vor Kurzem von minus zehn Prozent auf minus 15 Prozent korrigiert.

In China soll sich der Markt nach zwei schwachen Jahren wieder erholen. Auf dem weltweit größten Markt für Nutzfahrzeuge rechnet der VDA in diesem Jahr mit knapp 800.000 neuen Lkw, das wären fünf Prozent mehr als 2015.

Zumindest in einer Hinsicht gibt es aber kein Problem: Die Abgaswerte werden bei Lkw schon länger im Straßenbetrieb gemessen, wie es künftig auch bei Pkw der Fall sein soll. Bei Lkw, die die Abgasnorm Euro VI erfüllen, ist der Schadstoffausstoß Wissmann zufolge auf eine homöopathische Dosis gesunken. "Nutzfahrzeuge sind Pkw hier einen Schritt voraus und haben bewiesen, dass geringste Emissionen mit dem Diesel möglich sind", sagte Wissmann. (dpa/swi)