VDA rechnet mit geringerem Wachstum

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) geht davon aus, dass der weltweite Automarkt in diesem Jahr langsamer wachsen wird als in den vergangenen Jahren. Global werden nach Schätzung des Verbands in diesem Jahr etwa 85 Millionen Autos verkauft, das wären etwa drei Prozent mehr als 2016. Im Vorjahr hatte das Absatzwachstum noch bei fünf Prozent gelegen.

Zur Begründung für die etwas schlechtere Prognose verwies der VDA auf China, wo die Geschäfte nicht mehr so gut laufen wie in den vergangenen Jahren. Die Absenkung des Steuervorteils für Autos mit kleinen Motor und zunehmend strengere Umweltauflagen machen den Herstellern im Reich der Mitte das Leben schwerer. Die Branche erwartet ein Plus von fünf Prozent nach 18 Prozent im vergangenen Jahr. Die Verkaufszahlen dürfte in die Nähe der 25-Millionen-Marke kommen.

In Deutschland soll die Nachfrage nach Einschätzung des VDA "auf hohem Niveau stabil" bleiben, das würde rund 3,35 Millionen Neuzulassungen bedeuten. Für USA prognostiziert der Verband das Erreichen der bisherigen Rekordmarke von 17,5 Millionen verkauften Autos.

Besorgt sei man jedoch über Anzeichen des Protektionismus in den USA. Der neue Präsident Donald Trump hat mit hohen Zöllen für Autos gedroht, die in Mexiko gebaut werden. Das würde die gesamte Branche treffen, da die meisten Hersteller dort produzieren, um von günstigeren Löhnen und dem bisher geltenden Freihandel zu profitieren. "Wir nehmen diese [Ankündigungen] sehr ernst", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann dazu. Er verwies zum einen auf 545.000 Neuwagen, die deutsche Autobauer 2016 in die USA exportiert haben. Zum anderen unterstrich er die Bedeutung der heimischen Autobranche als Arbeitgeber in Amerika: Deutsche Autohersteller und Zulieferer beschäftigen in den Vereinigten Staaten 110.000 Mitarbeiter.

Die deutschen Hersteller hätten ihre US-Produktion innerhalb von sieben Jahren auf zuletzt 850.000 Fahrzeuge vervierfacht. Davon werde gut die Hälfte aus den USA exportiert. Die USA seien "ein wesentlicher Pfeiler unseres globalen Produktionsnetzwerks", sagte Wissmann. Aus seiner Sicht ist Protektionismus "das Gegenteil einer erfolgversprechenden Wirtschaftspolitik". Wissmann warnte: "Am Ende nehmen alle Nationen, trotz scheinbar kurzfristiger Vorteile, nur Schaden." (dpa/swi)

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